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Erfolgreicher UITP-Summit in Hamburg für DZM-Standorte

Der öffentliche Verkehrssektor zeigte auf dem UITP-Summit in Hamburg, was er draufhat. Dies galt auch für die vier DZM-Projektstandorte Annaberg-Buchholz, Hamburg, Karlsruhe und Minden. In einem Gemeinschaftsstand präsentierten sie vom 16. bis 18. Juni ihre Forschungsvorhaben und den aktuellen Stand der Arbeiten. Der Mindener Projektstandort war mit dem MONOCAB als Teil des Forschungsprojektes enableATO/DZM dabei.

Das RailCampus-Schienengespräch fand am Montag im Rahmen des UITP-Summits in Hamburg statt. Im MONOCAB wurde das Thema „Akzeptanz automatisierter Schienenfahrzeuge“ diskutiert. Am Dienstag hielten die Projektstandorte vor einem interessierten Publikum einen Vortrag in der Speakers‘ Corner. So, wie eine Messe gemeint ist, so kam es in den vergangenen drei Tagen auch: Viele Besucher, viele Gespräche, viele Terminvereinbarungen.


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Stella Wermuth erhält den dritten Preis mit enableATO-Poster

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Stella Wermuth hat mit ihrem „enableATO“-Poster den dritten Preis bei einem wissenschaftlichen Kongress geholt!

Wie sieht die Zukunft der künstlichen Intelligenz aus? Im Rahmen des Kongresses „KI@HSBI” der Hochschule Bielefeld wurden am 3. Juni in einem Doktorand:innen-Kolloquium aktuelle Forschungsarbeiten zu KI-Methoden, -Anwendungen und -Konzepten vorgestellt. Die Nachwuchswissenschaftlerin Stella Wermuth präsentierte ihre ersten Forschungsergebnisse zum Innenraum Monitoring für das enableATO/DZM-Projekt am RailCampus in Minden.

Sie hat einen Vortrag im Rahmen des Doktorand:innen-Kolloquiums gehalten und ein Poster eingereicht, das im Posterwettbewerb mit dem 3. Platz ausgezeichnet wurde. Der Vortrag hat den Titel:„From Fisheye to Fusion: Towards Efficient AI-based Indoor Perception for Public Transportation”. Die Veranstaltung richtete sich an Promovierende der Abteilungen Informatik und Data Science sowie Technik und Systeme und an Promovierende mit einer thematischen Zuordnung zur Künstlichen Intelligenz.


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Die vier Standorte des Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft präsentieren gemeinsam auf dem UITP Summit 2025 in Hamburg

Die vier Gründungs- und Innovationsstandorte des Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft des Bundesministeriums für Verkehr (DZM, BMV) – Hamburg, Annaberg-Buchholz, Minden und Karlsruhe – präsentieren sich vom 16. bis 18. Juni 2025 erstmals öffentlich gemeinsam auf dem UITP Summit in Hamburg. Der „Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen“ (französisch: Union Internationale des Transports Publics, kurz UITP) ist der weltweite Dachverband für Akteure des öffentlichen Verkehrs. Der erstmals in Deutschland stattfindende UITP Summit soll weit über 10.000 Fachbesucher:innen aus mehr als 100 Ländern zusammen bringen – darunter Spitzen-Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Verkehrsunternehmen.

Gemeinsame Präsenz auf der UITP

Auf der Fachmesse des Summit präsentieren die DZM-Standorte gemeinsam Forschungsarbeiten, Innovationsvorhaben, Technologie- und Wirtschaftstransfer sowie neue Ansätze für die Mobilität der Zukunft. Hamburg, Annaberg-Buchholz und Minden sowie weitere Akteure aus der Wissenschaft stellen sich in der „Research & Innovation Area“ (Halle A, Stand A1700) mit ihren Schwerpunkten im Innovationsnetzwerk vor. Der Forschungsstand des Karlsruher Projekts wird am Gemeinschaftsstand des Karlsruhe Mobility Lab (Halle A3, Stand A3610) präsentiert.

Besucher:innen der UITP haben zusätzlich am 17. Juni 2025 ab 13:00 Uhr die Möglichkeit, durch Vorträge einen tieferen Einblick in die Vorhaben und Projekte zu erhalten. Diese finden am Stand der „City of Hamburg“ in der „Speaker’s Corner“ (Halle A1, Stand A1560) statt.

Hamburg – Digitalisierung und Wireless-Technologien für die Verkehrsinfrastruktur

Der Fokus am Standort Hamburg liegt auf digitalen Transformationsprozessen in der zukünftigen Mobilitätsinfrastruktur. Im Zentrum steht das „Hanseatic Wireless Innovation Competence Center“ (HAWICC), das sich unter anderem mit der Entwicklung innovativer Sensorik, der Entwicklung spezifischer KI-basierter Analyseverfahren sowie dem Einsatz modernster Konnektivität mit 6G-Ansätzen im Kontext der Infrastruktur der Mobilität der Zukunft beschäftigt. Im Rahmen des DZM hat das HAWICC derzeit zwei neue Großforschungs- und Innovationsvorhaben: „Smarte Bausysteme durch Rekombination von Materialien” (mit Wireless Innovationen, SBMuW) und „Next Generation City Networking” (NGCN), letzteres mit dem Ziel der Entwicklung des Ansatzes der Time-based City. Etwas länger schon läuft das HAWICC-Projekt Fahrplanoptimierung Plus (FPOplus), welches im Rahmen von InnoNT des BM(D)V initiiert wurde.

Mitarbeitende des HAWICC / DZM präsentieren Forschung und Entwicklung sowie Transfer durch verschiedene Exponate und laden zum Ausprobieren und Erleben ein: Wie kann die Lebensdauer von Brücken und Straßen optimiert werden (SBMuW)? Inwiefern kann die Kombination von KI, Funktechnologien und Echtzeitdaten zur Verkehrslenkung und Routenoptimierung im Notfall lebensrettend sein (NGCN)? Und welche Rolle spielt die Ethik bei der Mobilität der Zukunft?

Annaberg-Buchholz – Mensch-Technik-Interaktion beim teleoperierten Fahren und nachhaltige Mobilitätssysteme im ländlichen Raum

Im Innovationscluster Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) in Annaberg-Buchholz werden verschiedene Technologieansätze zur Automatisierung und Digitalisierung des Bahnverkehrs erforscht. Zugleich entstehen Mobilitätslösungen für ländliche Räume, bei denen der Schienenverkehr mit flexiblem, automatisiertem ÖPNV verknüpft wird.

Mitarbeitende der TU Chemnitz und des SRCC e. V. präsentieren am Gemeinschaftsstand des DZM ihre Forschung mit Fokus auf Mensch-Technik-Interaktion beim teleoperierten Fahren. In Annaberg-Buchholz wird im Rahmen der DZM-Förderung ein Prototyp eines Teleoperationsarbeitsplatzes entwickelt und evaluiert. Auf dem Summit bietet ein Exponat Einblicke ins Human-Centered Design für Bedien- und Steuerungsumgebungen. Die Gestaltung des künftigen Remote-Arbeitsplatzes entstand interdisziplinär – gemeinsam mit Expert:innen, potenziellen Nutzenden und Triebfahrzeugführer:innen.

Minden – Automatisierung und alternative Antriebe im Schienenverkehr
„Akzeptanz für neue Mobilität auf alten Gleisen“

Der DZM-Projektstandort Minden präsentiert zusammen mit dem Projekt MONOCAB neue Mobilitätslösungen für den ländlichen Raum. Das Forschungsprojekt enableATO befasst sich mit dem automatisierten Fahren insbesondere für kleine Schienenfahrzeuge wie das MONOCAB, mit Fokus auf z.B. Sensorik, Zulassung, intelligenter Wartung und Technologie-Demonstration. Zudem wird die Nutzerakzeptanz untersucht und der wissenschaftliche Dialog gestärkt.

Das MONOCAB ist eine kreiselstabilisierte Einschienenbahn mit selbstfahrenden Kabinen die auf einem Gleis in beiden Richtungen fahren. Das Projekt zeigt, wie individueller Personennahverkehr den ÖPNV ergänzen und stillgelegte Strecken im ländlichen Raum reaktivieren könnte. Auf dem UITP Summit können Besuchende das Exponat betreten und die innovative Fahrzeugtechnik aus nächster Nähe erleben.

Am Montag, 16. Juni wird von 13.00 bis 14.00 Uhr das RailCampus-Schienengespräch vom UITP-Summit in Hamburg aus und über Teams stattfinden. Im MONOCAB wird über das Thema „Akzeptanz automatisierter Schienenfahrzeuge“ diskutiert.

Karlsruhe – Pendelverkehr zwischen Stadt und Land neu denken

Am Gemeinschaftsstand des Karlsruhe Mobility Lab (Halle A3, Stand A3610) wird der Forschungsstand des Projekts Country to City Bridge (C2CBridge) vorgestellt.

Das Projekt entwickelt nachhaltige, klimaneutrale und bezahlbare Verkehrsangebote zwischen Stadt und Land. Vorgestellt wird ein Demonstrator, der die Mobilität mit einem großem ÖPNV-Angebot in der Stadt und flexiblen, autonom fahrenden, barrierefreien Ruftaxis im ländlichen Raum zeigt. Diese bieten eine attraktive Alternative zum privaten PKW und steuern bedarfsgerecht flexible Haltepunkte an, um Fahrgäste bequem zu Hubs an ÖPNV-Haltestellen oder direkt zum Ziel zu bringen.

Auf dem UITP Summit sind das erste automatisierte C2CBridge-Fahrzeug im Miniaturformat und weitere Exponate zu sehen.


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Grenzen überwinden – Testfahrten senken Nutzungsbarrieren

Am 23. Mai fuhr ein voll besetzter Reisebus mit einer internationalen Gesellschaft aus der Umgebung von Kleve nach Dörentrup und Extertal um das MONOCAB als mögliche Ergänzung zum klassischen ÖPNV kennen zu lernen. Das MONOCAB ist ein autonom fahrendes Einschienenfahrzeug und ist Teil des Forschungsprojektes enableATO/DZM am RailCampus OWL in Minden. Der Tagesausflug wirkte euphorisierend und förderte konstruktiven Austausch: „Die Veranstaltung war sehr aufregend und wir konnten aus erster Hand etwas Innovatives erleben“, sagt einer der Teilnehmenden aus Kleve. „Tolle Erfahrung“, war ein anderer der Meinung.

Die Interessenten waren im Vorfeld als Probanden für die KI-Akzeptanzforschung der Hochschule Rhein-Waal gewonnen worden. Eine Machbarkeitsstudie unter Leitung der Hochschule Rhein-Waal zusammen mit dem Rad- und Verkehrsplanungsbüro Loedersloot Consultancy aus Nijmegen erforscht die gesellschaftliche Akzeptanz der MONOCAB-Technik sowie den grenzüberschreitenden Mobilitätsbedarfe.

Es ging also nicht nur um das reine Nutzererlebnis. Es wurden auch Akzeptanzaspekte untersucht, die für einen MONOCAB-Einsatz z.B. auf der stillgelegten Strecke Kleve-Kranenburg-Groesbeek (NL) relevant sind. Dies betrifft z.B. die Interessen und Vorbehalte der Anwohner entlang einer möglichen Strecke. Sie konnten sich am 23. Mai davon überzeugen, wie schnell eine solche Kabine fährt und welche Geräusche dabei entstehen. Dies galt auch für politische Entscheidungsträger und Beteiligte in Verwaltungen, sollte in Zukunft über die Einrichtung einer solchen Strecke nachgedacht werden.

Unterschiedliche Interessenlage

Unter den 50 Teilnehmern aus dem Rheinland waren auch mehrere Niederländer. Dazu gab es 25 Interessierte aus der Region. Aufgrund der besonderen Grenzsituation ist es wichtig herauszufinden, ob die oben genannten Aspekte auf beiden Seiten der Grenze ähnlich gesehen werden oder ob die Interessenlage unterschiedlich ist. Für ein grenzüberschreitendes Mobilitätsangebot ist dies ein entscheidender Faktor. Das Projekt wird durch das Interreg-Programm Deutschland-Nederland sowie seinen Programmpartnern ermöglicht und von der Europäischen Union kofinanziert.

Die Organisator:innen und Teilnehmenden sind sich einig: Der Besuch hat sich gelohnt. Der Ausflug in die Montagehalle und anschließend zum Testfeld bot viel Raum für Detailfragen – sowohl technischer Art als auch im Hinblick auf die Integration in den Alltag. Die Resonanz auf das Fahrzeug fiel überwiegend positiv aus: Viele der Besucher:innen aus dem Rheinland zeigten sich erfreut darüber, dass an einer praxistauglichen Alternative gearbeitet wird. Auch deswegen wurde die derzeit noch wahrnehmbare Geräuschentwicklung beim Fahren im Testfeld weitgehend akzeptiert. Sie ist dem frühen Entwicklungsstand des MONOCAB als Versuchsfahrzeug geschuldet und wird bis zum späteren Regelbetrieb gezielt reduziert.


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Zukünftige (Mobilitäts-)Infrastrukturen auf Hot Topic Seminar in Hamburg

Unter dem spannenden Motto „Future (Mobility) Infrastructures“ haben sich am Dienstag und Mittwoch etwa 80 Teilnehmer aus dem DZM-Verbund (Annaberg-Buchholz, Hamburg, Karlsruhe und Minden) im Rahmen des Hot Topic Seminars in Hamburg vernetzt und ausgetauscht. In dem inspirierenden Ambiente des World Cafés konnten die Teilnehmer in angeregte Gespräche eintauchen. Sie diskutierten über eine Vielzahl interessanter Themen, wie Future Materials, Sensors, Digital Twins, Living Labs, Simulation Systems und Justice. Die Interaktion und die wechselnden Diskussionsrunden trugen dazu bei, dass verschiedene relevante Beispiele identifiziert werden konnten.

Am zweiten Tag wurden die Inhalte des organisierenden HAWICCs in Hamburg vorgestellt. Die aufschlussreichen Vorträge gaben einen guten Einblick in die Aktivitäten des Hamburgers DZM-Projektstandortes. Vielen Dank an die Kollegen in Hamburg für die zwei wertvollen Tage in der HafenCity. Wir freuen uns auf das nächste Hot Topic Seminar in Minden am 8. und 9. Oktober!


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Bahnhof der Zukunft im Fokus

Vom 19. bis 23. Mai 2025 stand der Rail Campus OWL in Minden ganz im Zeichen von Innovationen, Nutzerzentrierung und Teamarbeit: Zehn engagierte Auszubildende und Studierende nahmen an der RailWeek OWL 2025 teil, um im Rahmen eines fünftägigen Ideensprints kreative Lösungen rund um den Bahnhof der Zukunft zu entwickeln.

Unter dem Leitthema „User Experience: Innovative Lösungsansätze für den Bahnhof der Zukunft“ arbeiteten die Teilnehmenden intensiv daran, die Bedürfnisse zukünftiger Bahnhofsbesucherinnen und -besucher besser zu verstehen und daraus konkrete Ideen abzuleiten. Die RailWeek OWL bot dazu ein methodisch fundiertes Workshop- Programm, das unter anderem Module wie Pain Point-Analyse, Persona-Entwicklung, die Value Proposition Canvas, das Business Model Canvas sowie ein gezieltes Pitch-Training umfasste. Die jungen Talente entwickelten unter professioneller Begleitung ihre Ideen schrittweise weiter – von der ersten Beobachtung bis hin zum überzeugenden Pitch.

Begleitet wurde die Woche von einem praxisorientierten und erlebnisreichen Rahmenprogramm: Ein Ausflug ins Extertal ermöglichte den Teilnehmenden eine exklusive Mitfahrt im zukunftsweisenden MONOCAB – einem autonomen, spurgeführten Einzelfahrzeug für den ländlichen Raum. Schon die Anreise mit einer Draisine sorgte für Teamgeist und Begeisterung. Das direkte Erleben innovativer Mobilitätslösungen diente nicht nur der Inspiration, sondern zeigte eindrucksvoll, wie Zukunftstechnologien in der Praxis aussehen können.

Höhepunkt der Woche war der abschließende Pitch-Day, bei dem die Teilnehmenden ihre Konzepte vor einer fachkundigen Jury präsentierten:

1. Digitale Tische und Bänke mit Ladefunktionen – Sitzgelegenheiten am Bahnhof, die Komfort, Konnektivität und Aufenthaltsqualität steigern.

2. Laufwegtracking zur Datengenerierung – eine Lösung zur anonymisierten Analyse von Bewegungsströmen, um Bahnhofsinfrastruktur gezielter zu optimieren.

3. Anreizsystem zur Müllvermeidung – ein digital gestütztes Belohnungssystem, das Reisende motivieren soll, Bahnhöfe sauber zu halten. „Die Teilnehmenden haben in nur fünf Tagen beeindruckende Ergebnisse erzielt.

Die Kombination aus methodischer Tiefe, praxisnaher Arbeit und kreativer Energie war wirklich bemerkenswert“, sind sich die Verantwortlichen einig. „Es war viel Arbeit – aber es hat auch viel Spaß gemacht und die Entwicklung der Ideen ist immer wieder spannend zu beobachten. Die Veranstaltung hat gezeigt, wie viel Potenzial in jungen Köpfen steckt, wenn man ihnen den Raum gibt, Ideen zu entwickeln und gemeinsam Zukunft zu gestalten.“

Die RailWeek OWL 2025 war nicht nur ein voller Erfolg, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Bildung, Praxis und Innovation sinnvoll miteinander verbunden werden können. Die entwickelten Konzepte sollen in den kommenden Monaten weiterverfolgt und – womöglich – in realen Pilotprojekten getestet werden.


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RailCampus OWL setzt wichtige Impulse für automatisierten Schienenverkehr auf Wissenschaftsforum in Duisburg

Unter dem Motto „Solving Conflicts on the Way to Sustainable Mobility“ kamen auf dem diesjährigen Wissenschaftsforum Mobilität in Duisburg rund 400 hundert Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen. Der RailCampus OWL war über enableATO und das IFE mit zwei wissenschaftlichen Vorträgen sowie zwei Posterbeiträgen prominent vertreten und gab damit wichtige Impulse für die Zukunft des automatisierten Schienenverkehrs. Die Konferenz in Duisburg wurde vom Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre & Internationales Automobilmanagement der Universität Duisburg-Essen organisiert.

In der ersten Session (10:30-12:00) präsentierte Raphael Hanselle stellvertretend für das Team um Prof. Dr.-Ing. Rainer Rasche und Maximilian Lammersen von der TH OWL im Track 4 „IT and Services for Mobility“ das Framework für das Testen von automatisierten Schienenfahrzeugen als zweiten von vier Vorträgen der Session. Der Beitrag zeigte auf, wie modulare Testarchitekturen helfen können, automatisierte Bahnkonzepte effizienter zu entwickeln und zu validieren. Es ist ein zentrales Thema des RailCampus-Projekts enableATO des Deutschen Zentrums für Mobilität der Zukunft (DZM) in Minden. In dem Forschungsprojekt werden automatisierte Fahrzeuge wie MONOCAB oder das Zweiwegefahrzeug aus dem Projekt AuToRail OWL eingesetzt.

Zusätzlich erklärte Omar Gamal, der unter der Leitung von Prof. Dr.‑Ing. Ulrich Büker forscht, die Nutzung synthetischer Daten zur verbesserten Generalisierung von Systemen für den autonomen Zugbetrieb (Titel: Autonomous Train Operation – Emerging Trends and Strategies for Enhancing Real-World Generalization with Synthetic Data). Das Thema bildete den ersten von fünf Vorträgen in der zweiten Session (12:30-14:00) des Track 4. Beide Beiträge unterstrichen die Relevanz datengetriebener Methoden für die Entwicklung zukunftsfähiger Bahnkonzepte.

Wissen sichtbar machen: Posterbeiträge im Knowledge Café

Ergänzt wurden die Vorträge durch zwei Posterbeiträge mit Projektbezug im Knowledge Café, das gezielt zur Vertiefung von Gesprächen mit interessierten Fachbesucher:innen genutzt wurde. Dabei kam Jana Dreischalück, als wissenschaftliche Mitarbeiterin der HSBI an der Akzeptanzforschung in dem enableATO-Projekt beteiligt, zu einem konstruktiven Austausch mit den Teilnehmern in den Fragerunden im Anschluss an die Vorträge. Ihr Poster unter dem Titel „Akzeptanzforschung autonomer Schienenfahrzeuge für den ländlichen Raum“ zeigte erste richtungsweisende Einblicke aus den Nutzerbefragungen und skizzierte die nächsten Schritte der verhaltenswissenschaftlichen Forschung im Rahmen des technikgetriebenen Projekts.

Nicht weit vom enableATO-Poster entfernt präsentierte sich ein vertrauter Sparringspartner aus dem Institut für Energieforschung (iFE) der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL), vertreten durch Hauke Hering und Guido Langer. In dem Posterbeitrag „Aufbau einer Forschungsinfrastruktur für Mobilität im ländlichen Raum“ wurden drei Lösungsansätze für dieses Zielvorhaben vorgestellt – darunter auch das im Projekt enableATO erforschte MONOCAB.

Treffen mit Partnern aus dem DZM-Verbund

Die enableATO-Teilnehmer trafen sich in Duisburg mit Partnern aus dem DZM-Verbund. Im Track 5 hielt in der Session „Bewertung nachhaltiger Mobilität“ Prof. Dr. Uwe Götze (Standortleiter DZM Standort Annaberg-Buchholz, TU Chemnitz) einen Vortrag zum Thema „Indikatorbasierte Nachhaltigkeitsbewertung ‑ Herausforderungen bei der Anwendung auf Mobilitätsangebote im ländlichen Raum“. Er war auch eingeladen den Track 5 in der abschließenden Podiumsdiskussion zusammenzufassen.

Anschließend an den Vortrag von Raphael Hanselle in Track 4, war Clara Aulich mit „MobileCity für Europa“ an der Reihe. Mit Ihrem Team der Fraunhofer ISI ist sie am Karlsruher Projekt C2C Bridge beteiligt. Parallel stellte in Track 3 „Urban Mobility“ Dr. Dorien Duffner‑Korbee aus dem gleichen Team Strategien für verkehrsreduzierte Städte vor.

Der Fokus des Wissenschaftsymposiums

Den Auftakt des 17. Wissenschaftssymposiums in Duisburg bildete das Spannungsfeld zwischen technologischem Fortschritt, gesellschaftlicher Akzeptanz und politischen Rahmenbedingungen.

In der Begrüßung richtete Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen, den Begriff der Ambiguität in den Mittelpunkt. Sie beschrieb die Transformation der Mobilität als vielschichtigen Aushandlungsprozess, der technische Innovationen in gesellschaftlich tragfähige Kontexte einbetten müsse. Der Schlüssel: bei „anspruchsvollen gesellschaftlichen Transformationsfragen […] Technische Innovationen in ein Netz der Akzeptanz einweben“.

Prof. Dr. Kienle, als Vertreterin des NRW-Wissenschaftsministeriums, betonte die Bedeutung von Mobilität als Standortfaktor. Das Wissenschaftsforum bilde den „Schulterschluss“ zwischen Forschung, Praxis und politischen Rahmenbedingungen. Sie verwies auf die strategischen Ziele der Landesregierung: klimafreundliche Technologien, ÖPNV-Ausbau und Stärkung der Radverkehrsinfrastruktur. Der Austausch in Duisburg diene dabei auch der gezielten Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den MINT-Fächern.

Den visionären Kontrapunkt setzte Zukunftsforscher Lars Thomsen. Er forderte dazu auf, Utopien zuzulassen, um den Status quo zu hinterfragen, und plädierte für ein Denken „über Systemgrenzen hinweg“ – auch die systemisch definierten Grenzen der Einzeldisziplinen. Innovation müsse als Einladung verstanden werden – angenommen werde sie nur dann, wenn sie das Leben spürbar verbessere. Die nächsten fünf Jahre seien entscheidend, insbesondere unter dem Einfluss von KI, die er als „symbiotische Intelligenz“ im Zusammenspiel mit menschlichem Urteilsvermögen sehen möchte.

Bei der Podiumsdiskussion nutzte die Moderatorin, Prof. Dr. Margret Borchert, MUT als Akronym für das richtige Mindset, (mutiges) Unternehmertum und Technologieoffenheit. Dazu stellten die vier Diskutanten jeweils ihre eigene Perspektive dar: der Makroökonom Prof. Dr. Michael Roos beschrieb einen deutschen Mobilitätsmarkt, der bekanntermaßen und problematischerweise autozentriert und individualisiert ist. Es brauche politischen Mut für richtige Push und Pull Faktoren, nachdem die Synergie von Lobby und Politik die Autoindustrie bislang ausbremst.

Zukunftsforscher Lars Thomsen betonte, dass Partikularinteressen aktuell zu stark vertreten sind. Auch er kritisierte die Lobby und wünscht sich eine übergeordnete Denkfabrik für visionäre Ideen in Deutschland.

Utz Rachner, Country Manager Germany, SAIC MAXUS Europe SARL (eine Automarke aus der Volksrepublik China), versuchte die Perspektive der Autoindustrie zu skizzieren, insbesondere hinsichtlich der Elektrifizierung. Er benannte ein Austarieren zwischen bereits chinesischen Fahrzeugen, die bereits gut skaliert sind, und der EU-Konkurrenz. Das stärkere Problem sieht er jedoch in der Energieversorgung im Land und damit in der Attraktivität des Angebots, vor allem bei großen Reichweiten. Er wünscht sich Flexibilität in der Technologie für die ebenso flexiblen Bedarfe.

Roland Werner von Uber betonte die Rolle smarter Plattformen in der zukünftigen Mobilitätslandschaft. Das Smartphone sei zum „neuen Auto“ geworden – im Sinne individueller, vernetzter Mobilitätsangebote und auch in der Verteilung finanzieller Ressourcen im Privathaushalt. Gleichzeitig wies er auf regulatorische Hürden hin, die Innovation in Deutschland ausbremsen. Neue Instrumente seien gefragt – etwa zur Kombination von Mobilität und Logistik, wie am Beispiel der Uber-Partnerschaften mit dem Einzelhandel deutlich wurde.

Podiumsdiskussion zum Abschluss

In der abschließenden Podiumsdiskussion, die von Gregor Soller moderiert wurde, wurden die fünf unterschiedlichen Sichtweisen auf nachhaltige Mobilität herausgearbeitet.

Prof. Dr. Helena Wisbert (Ostfalia Hochschule Wolfsburg) erklärt, dass im Mobility Management die ökonomische Perspektive sehr zentral diskutiert wurde, man gleichzeitig dazu aber auch den Mehrwert der effizienten Ressourcennutzung in einer Circular Economy für monetäre Ziele erkennt

Prof. Dr.‑Ing. Benedikt Schmülling (Uni Wuppertal) erlebte im Track Mobility Engineering die erwartbare Technik Zentrierung auf mögliche Lösungen im Mobilitätsangebot.

Prof. Dr. Jens S. Dangschat (TU Wien) legte für den Bereich der Urban Mobility einen starken Fokus auf die soziale Nachhaltigkeitsfacette, die er mit Rebound Effekten und Umsetzungsdefiziten, sowie fehlendem politischen Willen untermauerte.

Prof. Dr. Pedro J. Marrón (Uni Duisburg-Essen) grenzte zu seinem Vorredner den Bereich IT and Services for Mobility ab, in dem datengetriebene Testmöglichkeiten deutlich mehr „trial and error“ erlauben. Er plädierte zurückkehrend auf den Track 2 auch dafür, dass technologiegetriebenes Denken auch den entscheidenden Schritt on die nächste Generation erst anstößt.

Prof. Dr. Prof. h. c. Uwe Götze (TU Chemnitz) fasste anschließend die Ergebnisse des Track Competition and Support for Mobility zusammen. Die Diskussionen im Track aber auch auf der Bühne zeigten, dass Entscheidungsunterstützung oftmals nur ein Teilbereich in der Mobilitätsplanung und -forschung ist und die häufig fokussierte Ökonomie die andere Säule der Nachhaltigkeit vernachlässigt. Dazu regte er an, dass auch die Nachhaltigkeitsbewertung in Unternehmen und Projekten idealerweise nicht in den Teilbereichen getrennt und in der Regel mit Datendoppelerfassung gegliedert ist, sondern eine gleichzeitige Betrachtung der Perspektiven besser zum Ziel führt.

Bilder:

Raphael Hanselle (TH OWL) während seiner Präsentation „Framework für das Testen von automatisierten Schienenfahrzeugen“.

Jana Dreischalück (HSBI) bei Ihrem Posterbeitrag „Akzeptanzforschung autonomer Schienenfahrzeuge für den ländlichen Raum“.


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enableATO/DZM auf Wissenschaftsforum Mobilität Duisburg

enableATO/DZM ist mit einem spannenden Fachvortrag beim 17. Wissenschaftsforum Mobilität am 15.05.2025 in Duisburg vertreten. Raphael Hanselle, M.Sc. Fachgebiet Mechatronik und Elektromechanik der TH OW hält einen Vortrag im Bereich Mobility Engineering mit dem Titel „Framework für das Testen von automatisierten Schienenfahrzeugen“. Rund 400 Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik kommen im Duisburger CityPalais zusammen, um über Forschungsergebnisse, technische Innovationen und gesellschaftliche Entwicklungen zu diskutieren. Organisiert wird die Konferenz vom Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre & Internationales Automobilmanagement der Universität Duisburg-Essen.

Stillgelegte Bahngleise im ländlichen Raum eignen sich ideal, um den Straßenverkehr zu entlasten und das Transportangebot für Personen und Güter zu verbessern. Hierzu existieren einige Forschungsprojekte, die auf den Verkehrsträger Bahn setzen und vorhandene Infrastruktur mit moderner Technik effektiv und flexibel reaktivieren. Beispielhaft sind hier die Projekte MONOCAB OWL und AuToRail OWL. Beide Fahrzeuge sind in das Forschungsprojekt enableATO des Deutschen Zentrums für Mobilität der Zukunft in Minden eingebunden.

MONOCAB ermöglicht durch Kreiselstabilisierung als Einschienenfahrzeug den Gegenverkehr auf eingleisigen Strecken. AuToRail kann die „letzte Meile“ von der Bahn über die Straße zu einem Ziel überbrücken. Für einen effizienten Betrieb müssen beide Fahrzeuge autonom bzw. automatisiert fahren können, um Personal und Kosten zu sparen. 

Die Absicherung autonomer Fahrzeuge mittels Tests ist entscheidend für die Sicherheit und Akzeptanz. Derartige Tests sind jedoch sehr aufwändig bei der Erstellung, Durchführung und Auswertung. Daher bietet es sich an, möglichst eine gemeinsame Methodik und Werkzeugkette zu nutzen. Darüber hinaus lassen sich gemeinsame Funktionen der beiden Fahrzeuge AuToRail und MONOCAB, beispielsweise beim automatisierten Fahrsystem identifizieren. Hierfür können Testszenarien generisch entwickelt und für beide Projekte eingesetzt werden.

Der Beitrag von Raphael Hanselle stellt ein Framework für den szenariobasierten, simulativen Test solcher autonomen Fahrzeuge vor. Das beinhaltet die Erfassung relevanter Testszenarien, die Erstellung der benötigten Komponenten für die Simulation (Modelle, 3D-Assets etc.) sowie die Verwaltung und Automatisierung des Testablaufs und der Auswertung der Tests auf Basis relevanter Kenngrößen (KPIs). Die Implementierung dieses Frameworks wird anhand eines Beispielszenarios skizziert. Co-Autoren dieses Beitrags sind Maximilian Lammersen und Rainer Rasche, beide von der TH OWL.


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DZM-Standort Minden auf dem UITP Summit in Hamburg

Gemeinsam mit den Standorten des Deutschen Zentrums für Mobilität der Zukunft (DZM) Hamburg und Annaberg-Buchholz präsentiert sich Minden auf dem UITP Summit in Hamburg. Vom 15. bis 18. Juni 2025 trifft sich hier die Welt des öffentlichen Personennahverkehrs. Der DZM-Standort Minden ist mit einem Messestand und dem MONOCAB dabei. Das MONOCAB ist Teil des Forschungsprojektes enableATO/DZM.

Der UITP Summit ist eine viertägige Messeveranstaltung, auf der die neuesten Innovationen, Lösungen und Produkte von den wichtigsten Akteuren des öffentlichen Personennahverkehrs vorgestellt und präsentiert werden. 300 Aussteller und 340 Referenten treffen auf über 10.000 Fachbesucher aus dem ÖPNV. Die DZM-Standorte befinden sich gemeinsam auf einer Fläche in den Hamburger Messehallen: Halle A, Stand A 1700, “Research + Innovation Area”.

Wir laden Sie herzlich ein, unseren Stand zu besuchen.


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