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Grenzen überwinden – Testfahrten senken Nutzungsbarrieren
Am 23. Mai fuhr ein voll besetzter Reisebus mit einer internationalen Gesellschaft aus der Umgebung von Kleve nach Dörentrup und Extertal um das MONOCAB als mögliche Ergänzung zum klassischen ÖPNV kennen zu lernen. Das MONOCAB ist ein autonom fahrendes Einschienenfahrzeug und ist Teil des Forschungsprojektes enableATO/DZM am RailCampus OWL in Minden. Der Tagesausflug wirkte euphorisierend und förderte konstruktiven Austausch: „Die Veranstaltung war sehr aufregend und wir konnten aus erster Hand etwas Innovatives erleben“, sagt einer der Teilnehmenden aus Kleve. „Tolle Erfahrung“, war ein anderer der Meinung.
Die Interessenten waren im Vorfeld als Probanden für die KI-Akzeptanzforschung der Hochschule Rhein-Waal gewonnen worden. Eine Machbarkeitsstudie unter Leitung der Hochschule Rhein-Waal zusammen mit dem Rad- und Verkehrsplanungsbüro Loedersloot Consultancy aus Nijmegen erforscht die gesellschaftliche Akzeptanz der MONOCAB-Technik sowie den grenzüberschreitenden Mobilitätsbedarfe.
Es ging also nicht nur um das reine Nutzererlebnis. Es wurden auch Akzeptanzaspekte untersucht, die für einen MONOCAB-Einsatz z.B. auf der stillgelegten Strecke Kleve-Kranenburg-Groesbeek (NL) relevant sind. Dies betrifft z.B. die Interessen und Vorbehalte der Anwohner entlang einer möglichen Strecke. Sie konnten sich am 23. Mai davon überzeugen, wie schnell eine solche Kabine fährt und welche Geräusche dabei entstehen. Dies galt auch für politische Entscheidungsträger und Beteiligte in Verwaltungen, sollte in Zukunft über die Einrichtung einer solchen Strecke nachgedacht werden.
Unterschiedliche Interessenlage
Unter den 50 Teilnehmern aus dem Rheinland waren auch mehrere Niederländer. Dazu gab es 25 Interessierte aus der Region. Aufgrund der besonderen Grenzsituation ist es wichtig herauszufinden, ob die oben genannten Aspekte auf beiden Seiten der Grenze ähnlich gesehen werden oder ob die Interessenlage unterschiedlich ist. Für ein grenzüberschreitendes Mobilitätsangebot ist dies ein entscheidender Faktor. Das Projekt wird durch das Interreg-Programm Deutschland-Nederland sowie seinen Programmpartnern ermöglicht und von der Europäischen Union kofinanziert.
Die Organisator:innen und Teilnehmenden sind sich einig: Der Besuch hat sich gelohnt. Der Ausflug in die Montagehalle und anschließend zum Testfeld bot viel Raum für Detailfragen – sowohl technischer Art als auch im Hinblick auf die Integration in den Alltag. Die Resonanz auf das Fahrzeug fiel überwiegend positiv aus: Viele der Besucher:innen aus dem Rheinland zeigten sich erfreut darüber, dass an einer praxistauglichen Alternative gearbeitet wird. Auch deswegen wurde die derzeit noch wahrnehmbare Geräuschentwicklung beim Fahren im Testfeld weitgehend akzeptiert. Sie ist dem frühen Entwicklungsstand des MONOCAB als Versuchsfahrzeug geschuldet und wird bis zum späteren Regelbetrieb gezielt reduziert.
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